Beschreibung/Erläuterungen:
Nach dem Stadtbrand vom 24.06.1758 lag das Grundstück wüst. Erst um 1765 ließ es der Hussitenvater Wenzeslaus WLETOKLEB, der Oberpfarrer in der Stadt war, erneut bebauen. Damals hieß die Straße deshalb Oberpfarrstraße. Später wechselte der Straßenname in Breite Straße und heute heißt sie Wilhelm-Külz-Straße. Nach dem Tod des Oberpfarrers im Jahr 1778 sicherte das Haus, welches auch ein Brauhaus enthielt, den Lebensunterhalt der Witwe. Im Jahr 1791 geht das Grundstück auf den Ratskellerpächter Johann Gottlob SCHÜLER über.
Um die Jahrhundertwende 1800 endet die Brauhauszeit und es beginnt die Tuchfabrikation des Tuchmachermeisters Johann Gottlieb! BUCHHOLZ (1764-1838), die sein Sohn Johann Emanuel! BUCHHOLZ (1795-1862) sen. fortsetzt. Das Grundstück erbt seine Witwe Caroline, die für 3 Familien von Tuchmachergesellen (Carl REICHSTEIN, Carl DÖRRFELD, August WOLLE) auch die Hauswirtin war. Ob hier wie in der Nachbarschaft im geringen Umfang noch spezielle Stoffe gewebt wurden, ist unklar. Der älteste Sohn Emanuel BUCHHOLZ (1826-1893) zählte zu den größten Peitzer Tuchfabrikanten und hatte seine Fabrik in der Cottbuser Straße 3, die er nach der Insolvenz des Tuchfabrikanten Carl SCHULZ übernommen hatte. Die beiden anderen Söhne Emil und Carl waren Färbermeister, die bis 1876 eine Färberei in der Dammzollstraße 70 betrieben. Spätestens als der Kaufmann Julius BICK (1829-1913) 1890 Eigentümer wurde, wurde das Haus zu einem reinen Wohnhaus.