Beschreibung/Erläuterungen:
Am 31.08.1773 tritt der Cottbuser Kommerzienrat Christian Ludwig LIERSCH als Händler für die Peitzer Tuchmacherfamilen ein. Er beschafft ihnen den Rohstoff Wolle und verkauft ihre daraus hergestellten Produkte. Die Verhandlungen mit LIERSCH führte der Kriegsrat KRUSEMARK. Man einigte sich auf eine einmalige Entlohnung von 900 Talern, 100 Taler mehr, als im Edikt von 1770 zugesichert wurde. Der Vertrag wird über eine Laufzeit von 8 Jahren abgeschlossen. Das Peitzer Wollmagazin soll im großen Gewölbe des Festungsturmes, wo auch die Ratswaage stand, eingerichtet werden. /1/ S. 46 ff.
Im April 1774 ziehen die Peitzer Tuchmacher Gebrüder REMPEL aus den ehemaligen Soldatenbuden in die beiden Wohnungen im Festungsturm. Die Miete beträgt 2 Taler jährlich. Die Einrichtung von Wohnungen im Festungsturm dient vor allem dem Zweck, Diebstähle aus den dort eingerichteten Wollmagazin zu verhindern. /1/ S. 53
Im August 1781, kurz vor dem Auslaufen des Vertrages mit LIERSCH als Wollverleger der Peitzer Tuchmacher, organisiert der Peitzer Bürgermeister BEREIN auf eigene Kosten das Wollmagazin im Festungsturm. Dies war notwendig, da der Kriegsrat KRUSEMARK seit der großen Beratung am 31.05.1781 nichts unternommen hatte. BEREIN borgt sich Geld und kauft Wolle ein, damit die Tuchproduktion nach dem August 1781 in Peitz weiter gehen kann. Seine Auslagen erhält BEREIN in den Folgejahren allmählich zurück. Der letzte Wechsel wird erst im Jahr 1792 eingelöst. /1/ S. 73-76
Spätestens mit der Auflösung der Peitzer Tuchmacherinnung am 04.05.1986 dürfte auch das Wollmagazin im Festungsturm aufgelöst worden sein.