1826 Walkmühle der Peitzer Tuchmacherinnung
Beschreibung/Erläuterungen:
Im Jahr 1776 erbaut der Mühlenmeister HOEHLE am Hammerstrom unweit des Hüttenwerkes eine Öl- und Walkmühle. Damit hatten die Peitzer Tuchmacher eine Walkmühle vor Ort und mussten nicht mehr nach Cottbus fahren. /1/ S. 56 Von diesem Mühlenstandort zeugen heute noch die beiden Walketeiche am Hammergraben südlich des Hüttenwerkes.
Am 09.10.1826 wird eine Walkerkorporation innerhalb des Tuchmachergewerks gegründet. Eine Art Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung. Die von 78 Meistern aufgestellte Satzung wird am 02.11.1826 durch die Frankfurter Regierung bestätigt. Die bisherige Peitzer Walke am Hammergraben, südlich des Eisenhüttenwerkes wird aufgekauft und modernisiert. Der erste Walkmüller ist Meister STUMPFF, der 1.000 Taler zur Modernisierung vorgeschossen hatte. Vom Domänenfiskus wird weiterhin ein 19 Quadratruten großes Grundstück an der Malxe erworben. Darauf wird ein Färbehaus gebaut. /1/ S. 82-83
Walkmüller der Tuchmacherinnung waren:
- 1826: Meister STUMPFF
- 1830: Meister MIELITZER /1/ S. 83
- 1840: Meister Samuel HEYDRICH /1/ S. 83
- 1846: Meister Gustav PIETSCH aus Neubrück bei Krossen
- 1852: Meister Karl SCHNEIDER. Er stirbt früh und der alte Meister Samuel HEYDRICH übernimmt und bleibt bis 1874 erster Meister der Walkmühle.
- 1857: Meister GUBI wird zweiter Meister
- 1862: Meister Friedrich Wilhelm MISCHKE aus Guben wird zweiter Meister
- 1874: Meister MÜSCHNER aus Guben wird erster Meister. Hermann HEYDRICH (Sohn des Samuel HEYDRICH) wird zweiter Meister und Samuel HEYDRICH scheidet als erster Meister aus
1866 wird eine Dampfmaschine mit 12 PS Leistung in die Walkmühle eingebaut. 1889 wird der Betrieb der Walkmühle eingestellt. Die Dampfmaschine und der Kessel werden für 1.700 Mark an den aus Ückermünde zugezogenen Mühlenbesitzer DAEHN verkauft. 1895 wird das Grundstück der Walkmühle für 6.000 Mark an den Domänenfiskus verkauft. Es wird wieder mit dem Hüttenwerk vereinigt. /1/ S. 84