1902 Margarete KUHNERT geb. BOYDE, nur noch Wohnhaus
Beschreibung/Erläuterungen:
Das Gebäude wurde vermutlich 1827 als Wohn- und Arbeitshaus von Christian Friedrich! ENDE (1794-1848) errichtet. 1840 sind dort 3 Gesellen und 2 Lehrlinge verzeichnet. Nach einem Situationsplan von 1845 gehörte es dem Sohn, dem Tuchfabrikanten Wilhelm Friedrich! ENDE. Er beantragt den Umbau des Rosswerkes am Hintergebäude und einen Neubau als Wiege- und Presshaus.
Der Tuchmachermeister Christian Friedrich! ENDE erbaute gemeinsam mit seinem Bruder Emanuel und dem Tuchmachermeister Andras RÜDE ein Färberhaus an der Malxebrücke. Dieses Färberhaus war später die Werkstatt eines Sargtischlers. Das Gebäude wurde 2019 abgerissen.
1859 gehört das Haus dem Tuchfabrikanten Emanuel BUCHHOLZ (1826-1893). Er nutzt es als Wohnhaus. Ein Tuchmacher Julius ENDE lagert die Produktion aus dem westlichen Teil des Gebäudes aus und betreibt noch sein Gewerbe in den Nebengebäuden bis vermutlich 1875.
1902 war das Gebäude im Besitz von Margarete KUHNERT (16.07.1869-16.08.1933), geb. BOYDE. Sie war die Witwe des Amtsrates und Fischereidomänenpächters Carl KUHNERT. Im Hof lies sie noch ein Waschhaus und einen massiven Schuppen bauen. Durch den Einbau von Wänden und Bädern entstand ein Mehrfamilienwohnhaus das bis ca. 1997 genutzt wurde. Danach stand das Gebäude leer und ist nach der Renovierung wieder bewohnt. Das Gebäude dokumentiert die vorindustrielle Phase der Tuchfabrikation, bei der Wohnen und Arbeiten noch unter einem Dach stattfand. /2/ S. 335