Beschreibung/Erläuterungen:
Vor 1864 hatte der Tuchfabrikant Carl PREUßE (*1818) nach der 1859 bestandenen Meisterprüfung das große Eckhaus vom Seifensieder GRIMM gekauft und seine Tuchfabrik aufgebaut. Die Hintergebäude reichten bis in die Wallstraße und lagen hinter den Gebäuden Hauptstraße 4-6. Ein weiterer Ausbau war auf dem Grundstück nicht gegeben und Carl PREUßE wird 1872 als Schankwirt ausgewiesen.
Auch aus dem vom Tuchmacher Gottlob Christian REDLICH im Jahr 1790 neuerbauten benachbarten Kleinhaus war 1872 eine Schankstube seines Enkels geworden. Ebenso folgte der in der Hauptstraße 7 liegenden Tuchfabrik des Tuchfabrikanten Christian STÖLZEL (1805-1879) seit etwa 1876 bis zum Abriss 1971 der Gaststättenbetrieb. Es gibt weitere Beispiele, dass Peitzer Tuchmacher auch Schankwirte waren oder wurden. Auch ein Brauhaus wurde betrieben.
1887 erwarb das Grundstück der Kaufmann Adolph METSCH. Seine Witwe hatte vor dem zweiten Weltkrieg an den Kaufmann HORKE vermietet. Dieser Laden wurde vor dem Einmarsch der Roten Armee von Peitzern geplündert. Aus Angst vor der Roten Armee begingen am 25. April 1945 fünf Personen im ersten Stock Selbstmord. Bereits drei Tage später nahm ein in Berlin ausgebombter Zahnarzt hier seine Arbeit auf. Von 1972-1983 war im ersten Stock die Stomatologische Abteilung des Landambulatoriums Peitz mit 2-3 Zahnärzten untergebracht. Danach war es ein reines Wohngebäude.