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August-Bebel-Straße 13

Anschrift (heute):
August-Bebel-Str. 13
Anschrift früher:
Paradeplatz 106
Flurstück (heute):
Gemarkung Peitz, Flur 9, Flurstücke 133/1 (230.6 m²), 308 (464.2 m²)
Kurzbezeichnung:
Färberhaus
Gründung:
um 1790
Firmengründer:
Schwarzfärbermeister Johann Jacob FISCHER
Produktionsprofil:
Färberei
Umfirmierungen:
1816 Färbermeister Carl Ferdinand MUNDT (mit Leinewandhandel)
1840 Färberwitwe Caroline MUNDT mit einem Gesellen
1859 Färber Carl SIEBERT
1886 Färbermeister Julius OSTERMANN
Niedergang:
um 1928, danach Hutgeschäft Berta WOLLBRETT
heutige Nutzung:
Wohn- u. Geschäftshaus
 
Lagebild_2

Beschreibung/Erläuterungen:

Dieses Grundstück neben dem ehemaligen Lieberoser Tor ist zeitlich gesehen der längste Standort von Färbermeistern in Peitz außerhalb des Färbergrundes. Bereits vor dem Jahr 1816 ist hier der Scharzfärbermeister Johann Jacob FISCHER ansässig, der zuvor in einem "Gieselhaus" im Färbergrund wohnte. 1816 folgt der Färbermeister Carl Ferdinand MUNDT, dessen Witwe 1840 die Färberei mit einem Gesellen weiterführt. Im Jahr 1856 ist der Färbermeister Carl SIEBERT (*1815) verzeichnet. Das ist auch noch im Jahr 1865 so. 1865 leben insgesamt 22 Personen hier, darunter auch der Kantor HILLER mit 8 Personen.

Im Jahr 1887 bietet der Färbermeister Julius Ostermann der Stadt an, sein Grundstück zu kürzen, wenn die Stadt eine neue Hauswand einzieht. Die Kürzung wird wegen der Erweiterung der Neuen Bahnhofstraße (heute August-Bebel-Straße) erforderlich. Die Färberei lag im westlichen Teil des Innenhofes. Um 1930 gibt es hier ein Hutgeschäft der Berta WOLLBRETT und Ender der 1950er Jahre einen Spielwarenladen des Konsum. Später zog hier die Verwaltung des Konsum ein. Seit 1995 ist das Optikgeschäft M. SEIDEL hier angesiedelt.

Das Hutgeschäft der Berta WOLLBRETT in der August-Bebel-Str. 13 um 1930, Quelle: diese Webseite