altes Wappen der Stadt Peitz

Glossar zum Peitzer Amtsbuch 1554

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Gerechtigkeit

Der Begriff Gerechtigkeit kann im Peitzer Amtsbuch mehrere Bedeutungen besitzen. Die jeweilige Bedeutung ergibt sich erst aus dem Textzusammenhang in dem der Begriff verwendet wird. Es kann sich hier um eine Abgabe oder Grundstücksbelastung, die jemand nach Recht und Herkommen tragen muss handeln. Weiterhin kann kann es auch eine Abgabe, Gebühr oder Leistung sein, auf die jemand ein Recht hat, sein. Auch ein rechtlich begründeter Anspruch auf irgend etwas, ist möglich.

Der Begriff wird auch für das übereinstimmende Verhalten mit einem bestimmten Recht, einem Gesetz, einer Billigkeit oder einem Urteil verwendet. Dabei soll die Rechtsprechung jedem das Gebührende nach bestem Gewissen zuteil werden lassen und dies ohne Ansehen der Person.


Heidekorn

Heidekorn, Heidenkorn, Heiden, Heidegraupen, Blende, Brein, schwarzes Welschkorn, Gricken, türkischer Weizen sind eine andere Bezeichnungen für den Echten Buchweizen. Es handelt sich hier um ein Pseudogetreide und eine alte Nutzpflanze, die ursprünglich aus Zentral- bis Ostasien stammt. Sie bevorzugt lockere, sandige Böden, die basenarm und etwas sauer sind. Er ist damit gut geeignet für die Böden in der Lausitz.


Item

Item ist ein altes Adverb zur Verknüpfung von Sätzen. Es steht heute für Begriffe wie weiterhin, kurzum, ferner, ebenso oder desgleichen.


Kabel

Gemeindegrundstücke wurden früher weiter unterteilt, um sie mehreren Gemeindemitgliedern zugänglich zu machen. Diese Unterteilung erfolgte mit einem Seil von bestimmter Länge, dass auch Kabel genannt wurde. Jeder Bauer musste z.B. bei der Ernte seine ihm zugehörigen Kabellängen einhalten. Zur Absteckung der Teilflächen wurde das betreffende Seil gespannt und die Endpunkte wurden markiert.


Schalmen

Der Schalmen im Peitzer Amtsbuch kann mehrere Bedeutungen besitzen, die sich erst aus dem Satzzusammenhang ergeben. Dabei ist der Begriff eng mit dem Wald bzw. der Forstwirtschaft verbunden. Es kann sich hier um einen Teil handeln, der durch Zeichnung oder Einsegnung abgesondert ist. Diese Bedeutung ist durchaus mit dem heutigen Schlag vergleichbar. Aber auch das Schlagen einer Grenze im Wald kann damit gemeint sein. Dabei müssen die Grenzbäume nicht unbedingt gefällt werden. Auch das Markieren der betreffenden Bäume durch Abschlagen eines Teils der Rinde, kann damit gemeint sein.

Sommerung

Sommerung im Alpenraum auch Sömmerung ist eine Bezeichnung für die Sommerzeit bzw. die Zeit nach Ostern bis Erntedank. Allgemein wird sie sich auf die Monate Mai bis Oktober bezogen haben.


Unterschleif

Unterschleif ist eine veraltete hochdeutsche Bezeichnung für Unterschlagung oder die Gewohnheit etwas zu veruntreuen (Unterschleif treiben).


Winterung

Winterung ist eine alte Bezeichnung für die Winterzeit bzw. die Zeit nach dem Erntedank bis zu Ostern. Allgemein wird sie sich auf die Monate November bis April bezogen haben.